Deutsche Bundeswehr vermißt 60.000 Schuß Munition
Dies teilte die deutsche Regierung auf parlamentarische Anfrage verschiedener Fraktionen mit. Das Verteidigungsministerium sagte eine „intensive“ Prüfung zu. Möglicherweise handle es sich um „Schlamperei“, sagte ein Ministeriumssprecher. Es könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, daß die Munition illegal „abgezweigt“ worden sei.
Auf den ersten Blick klingt es völlig unglaublich, aber nach der deutschen Bundesregierung sind von 96.000 abhanden gekommenen Patronen unterschiedlichen Kalibers nur 36.000 sichergestellt worden. Dies ergibt den Fehlbestand von 60.000 Schuß Munition.
Nicht in diesen Zahlen enthalten sind die nahezu 50.000 Schuß Munition, deren Verbleib beim Kommando Spezialkräfte (KSK) nicht geklärt sind. Dort sind auch 62 Kilogramm Sprengstoff (!) abhanden gekommen.
Bei diesen Zahlen bin ich doch wirklich froh, daß das Verteidigungsministerium eine „intensive“ Prüfung zugesagt hat. Man wird sicherlich jeden einzelnen Schuß und jedes einzelne Kilogramm Sprengstoff wieder auffinden. Oder nicht?
Besonders froh bin ich aber, daß die Behörden private Waffenbesitzer mit erheblichem Personalaufwand ständig kontrollieren und sogar nichtanlaßbezogene Kontrollen der Wohnräumlichkeiten regelmäßig durchgeführt werden. Bei kleinsten Verstößen wird hier bei Privatpersonen sofort mit dem Entzug der waffenrechtlichen Verläßlichkeit bis hin zu Waffenverboten vorgegangen. Der Staat scheut keine Kosten und Mühen um für (scheinbare?) Sicherheit zu sorgen.
Wie ist es aber eigentlich beim Staat selbst? Ist dieser trotz des enormen Verschwindens von Munition und Sprengstoff so verläßlich, daß er weiterhin Waffen besitzen darf? Eine rhetorische Frage, ich weiß.
DI Mag. Andreas Rippel