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IWÖ – Interessengemeinschaft Liberales Waffenrecht in Österreich

Griffstücke der Marke Glock bedrohen laut Medienberichten Schwedens Sicherheit!

Laut einem Bericht der ZIB 2 vom 19. September 2024 ist die Sicherheit Schwedens massiv durch Griffstücke der Marke Glock, die aufgrund einer Gesetzeslücke im österreichischen (!) Waffenrecht angeblich illegal nach Schweden exportiert werden, bedroht. Dort würden dann die Griffstücke mit illegalen Waffenteilen, wie Läufen und Verschlüssen, die laut ZIB 2-Bericht aus den USA stammen, zu funktionsfähigen sogenannten Hybrid-Glocks zusammengesetzt werden und in der dortigen Banden-Szene zu Mord und Totschlag führen.

Abgesehen davon, daß Schweden anscheinend ein massives Migrationsproblem hat – man möge sich bitte selbst ein Bild von der dortigen Bandenszene machen (link zum ORF-Beitrag unten) – ist es doch einigermaßen kühn, Österreich für schwedische Bandenkriminalität die Schuld zu geben. Wir sind weder verantwortlich für die schwedischen Einreisebestimmungen noch für das schwedische Waffenrecht, denn genau darum geht es primär:

Letztes Jahr wurde Schweden vom Gerichtshof der Europäischen Union wegen verspäteter Umsetzung der EU-Waffenrichtlinie zu einer Geldstrafe von 8,5 Millionen Euro verurteilt. Wir berichteten darüber in den IWÖ-Nachrichten 3/2023 – https://iwoe.at/schweden-wird-wegen-verspaeteter-umsetzung-der-richtlinie-ueber-waffen-zur-zahlung-von-euro-85-millionen-verurteilt/

Nach dem Gerichtshof wird die Schwere der Vertragsverletzung Schwedens im übrigen durch ihre potentiellen Auswirkungen auf die Ziele der öffentlichen Sicherheit und des Schutzes vor grenzüberschreitender Kriminalität erhöht. Dieses Versäumnis scheint jetzt den Schweden auf den Kopf zu fallen – nicht umsonst besteht seitens des österreichischen Außenministeriums für Schweden die Reisewarnung Stufe 2: Sicherheitsrisiko – und um davon abzulenken sucht man einen Sündenbock im Ausland.

Wenn das österreichische Waffengesetz so lückenhaft ist, warum haben dann wir hier keine Probleme mit Griffstücken der Firma Glock? Oder liegt es vielleicht gar an den Lücken im schwedischen Waffengesetz? Der ORF-Bericht bringt also wenig Substanz, zumal die meisten Medien bei Berichten über legale Schußwaffen immer eine – vorsichtig formuliert – grundsätzlich ablehnende Stellung beziehen.

Jedenfalls wäre hier die österreichische Politik gefordert entsprechend gegenzusteuern, zumal hier über die Medien Un- und Halbwahrheiten verbreitet werden, die letztendlich niemandem nützen.

Oder will man sich in Schweden jetzt revanchieren für die vom Außenministerium erfolgte Einstufung Schwedens als Sicherheitsrisiko?

Die Links zu den ORF-Berichten:

[1] https://orf.at/stories/3370185/

[2] https://on.orf.at/video/14243430/15723690/luecke-im-waffengesetz

 

Text: DI Mag. Andreas Rippel, Foto: ORF

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