Wie geht es weiter mit uns Sportschützen?
Für die IWÖ-Nachrichten habe ich noch nie was geschrieben. Ich habe mir aber gedacht, daß es jetzt einmal Zeit dafür wäre. Einige von unseren Mitgliedern werden mich kennen: Peter Gernsheimer, Jahrgang 1942. Seit 1997 bin ich Mitglied bei der IWÖ und seit 1967 bin ich Sportschütze.
Ich schieße regelmäßig und gewonnen habe ich auch schon einiges. Bei den Messen war ich ja auch immer und habe nach meinen Möglichkeiten für die IWÖ mitgeholfen. Standaufbau, Betreuung und was es halt so gibt. Leider hat die IWÖ keinen Stand mehr bei der Hohen Jagd und die JASPOWA ist überhaupt gestorben. Auch in Graz und Klagenfurt gibt es nichts mehr. Schade drum, kann man aber nichts machen.
Den Messebesuchern kann ich daher nicht mehr mein Leid klagen, daher mache ich das jetzt hier.
Den Sportschützen geht es seit 1996 immer schlechter. Damals habe ich meine Waffen melden müssen, 2010 habe ich sie registriert. Ich bin also ein braver, folgsamer Waffenbesitzer. Alle meine Schützenkollegen sind auch so wie ich, alles gemeldet, alles registriert und wenn ich eine Erweiterung gebraucht habe, habe ich bei der Behörde angesucht.
Ich kann auch für meine Kameraden sprechen, wenn ich sage, daß wir alle die Vorschriften einhalten, auf die Sicherheit achten und darauf schauen, dass ja kein Unfall passiert. Und es ist soweit ich weiß in meinem Umkreis noch nie etwas passiert. Wer auf einen Schießstand kommt wir bestätigen, wie sorgsam umgegangen wird. Sportschützen gibt es derzeit etwa 120.000. Auch nicht wenig.
Aber was so seit 2000 bei den Waffenbehörden abläuft, das ärgert mich schon sehr.
Da sind einmal die Verwahrungskontrollen. Müssen halt sein, steht im Gesetz so drinnen. Bei mir war auch immer alles korrekt und angenehm. Ich höre aber auch viele Klagen über diese Kontrollen. Ahnungslose Beamte, die sich mit Waffen überhaupt nicht auskennen, Beamte, die auch die C und D-Waffen kontrollieren wollen, was ja nicht sein darf und die Waffenschränke beanstanden, die aber in Ordnung sind und anderes auch. Ich frage mich oft, ob man wirklich so viel Zeit mit diesen Kontrollen verwenden muss, die Polizei hätte doch auch anderes und Wichtigeres zu tun, statt Sportschützen, die ohnehin alles korrekt machen, zu kontrollieren.
Ein besonderes Kapitel sind aber die Erweiterungen. Jeder Sportschütze, der Kurzwaffen oder Halbautomaten schießt, braucht so etwas. Da sind aber die Behörden immer lästiger und unangenehmer geworden, verlangen Listen, Bewerbe, sogar schon Nachweis sportlicher Erfolge, was so sicher nicht im Gesetz steht.
Ich frage mich oft: Bin ich gefährlicher, weil ich eine dritte Waffe haben möchte? Habe ich auf einmal drei Hände und kann mit drei Waffen auf einmal schießen?
Wir haben jetzt einen neuen Innenminister. Und an den hätte ich als alter und erfahrener Sportschütze zwei Wünsche:
Die Kontrollen alle fünf Jahre sind unnötig! Abschaffen am besten. Wenn die WBK ausgestellt wird, soll kontrolliert werden, das ist sinnvoll, aber die nachfolgenden Kontrollen sind sinnlos, beschäftigen wertvolle, gut ausgebildete Beamte und bringen nichts für die Sicherheit.
Die unsinnige Stückzahlbeschränkung abschaffen! Bringt überhaupt nichts für die Sicherheit, das wird ein jeder bestätigen. Und man könnte eine Menge Beamte bei den Waffenbehörden einsparen! Spart dem Staat eine Menge Geld.
Das wären die Wünsche eines alten Sportschützen, der bei der letzten Nationalratswahl so gewählt hat, dass Sie, sehr geehrter Herr Minister jetzt im Innenministerium sitzen!
Peter Gernsheimer