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IWÖ – Interessengemeinschaft Liberales Waffenrecht in Österreich

Scotland Yard scheint Kontrollen über Londons Straßen verloren zu haben, warnt Polizeibeamter

So betitelte die Presse am 06.04.2018 einen Artikel. „Betäubendes Schweigen wirft ein ehemaliger leitender Beamter der Londoner Polizei vor. Durchschnittlich jeden zweiten Tag wurde 2018 in London jemand ermordet. Zum ersten Mal ist die Mordrate höher als in New York.“

Wie kann dies sein? Die englischen Politiker rühmen sich des restriktiven britischen Waffengesetzes. Der Besitz von Faustfeuerwaffen ist Privatpersonen seit vielen Jahren praktisch nicht mehr (legal) möglich. Selbst die Polizei ist nur eingeschränkt mit Faustfeuerwaffen ausgerüstet. Wie kann es daher sein, daß in London so viele Morde passieren? London müßte doch ein Ort der Friedfertigkeit und der Sicherheit sein. Man muß ja nur an der Verschärfungsschraube der Gesetze zum legalen Waffenbesitz drehen und dann wird doch alles gut. Oder doch nicht?

Wohl doch nicht so! Nach dem Bericht der Presse, der sich auf veröffentlichte Polizeistatistiken stützt, wurden allein im Februar 2018 in der britischen Hauptstadt 15 Menschen getötet, in New York gab es 14 Mordopfer. Im März wurden in London 22 Morde gezählt und damit wiederum einer mehr als in New York.

Von der Londoner Polizei hieß es, daß von den bisher 46 Mordfällen des Jahres (Jänner bis März) allein 31 auf Angriffe mit Stichwaffen zurückzuführen seien. Das ist nicht überraschend: Das Ehrenmitglied der IWÖ, der nunmehr pensionierte Polizeibeamte Franz Schmidt hat bereits in seiner Bluttaten-Statistik vor Jahren nachgewiesen, daß der weit überwiegende Teil der Morde, Mordversuche und schweren Körperverletzungen in Österreich mit Hieb- und Stichwaffen verübt worden ist.

In den vergangen drei Jahren war die Zahl der Morde in London um 40% gestiegen. New York, einst berüchtigt für Gewaltverbrechen, konnte die Zahl der Morde seit 1990 um 87% senken (Quelle: Bericht Die Presse 03.04.2018, basierend auf Polizeistatistiken).

Wer sind nun die Opfer dieser Gewaltverbrechen in London: Die meisten Ermordeten seien sehr jung. Es wird auch zugegeben, daß brutale Gang-Kriege ein Hauptproblem zu sein scheinen.

Auch das Beispiel Großbritannien zeigt – wenig überraschend – wieder einmal, daß die Drangsalierung der legalen Waffenbesitzer und das ständige Drehen an der Verbotsschraube selbst nach den amtlichen Kriminalstatistiken überhaupt keinen positiven Einfluß haben. Die Kriminalität hat viele Ursachen und diese Ursachen lassen sich nicht dadurch beseitigen, daß Gesetze erlassen werden, die den legalen Waffenbesitz in weiten Bereichen verbieten. Ein Waffengesetz kann nur als geglückt bezeichnet werden, wenn es einen sinnvollen Ausgleich zwischen dem allgemeinen Sicherheitsbedürfnis und dem privaten Sicherheitsbedürfnis schafft. Oder um es anders auf den Punkt zu bringen, ein Waffengesetz sollte so restriktiv wie notwendig, aber so liberal wie möglich sein.

DI Mag. Andreas Rippel

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