Konferenz zum EUgunban im EU-Parlament
Am 16. November 2016 hat Firearms United gemeinsam mit den Fraktionen EPP, ECR und ALDE zu einer Konferenz im EU-Parlament eingeladen. Dieser Einladung sind über 200 Stakeholder gefolgt.
Die Konferenz war in zwei Abschnitte aufgeteilt: im ersten Abschnitt wurde der Vorschlag der EU-Kommission, die Ergebnisse des Trialogs und die Folgenabschätzung besprochen, im zweiten Abschnitt ging es um die emotionalen Folgen des Kommissionsvorschlages.
Aber der Reihe nach: da die EU-Kommission bis dato kein Impact Assessment zu der geplanten Feuerwaffenrichtlinie vorgelegt hat, hat Katja Triebel, Vorstandsmitglied von Firearms United und Geschäftsführerin eines seit vielen Generationen in Familienbesitz befindlichen Waffengeschäfts in Berlin, der Triebel GmbH, selber ein Impact Assessment verfasst. Wer Katja Triebel kennt weiß, dass sie derartige Forschungsarbeiten nicht auf die leichte Schulter nimmt, sondern viel Herzblut und noch mehr Expertise in diese hineinsteckt. Das erstaunliche Ergebnis dieses Impact Assessments: es wäre sogar besser nichts zu tun als das, was die Kommission plant.
In der an den ersten Abschnitt anschließenden Diskussionsrunde war das Feedback aus dem Publikum eindeutig: das Vorhaben der EU-Kommission ist nicht nur sinnlos, sondern bedeutet auch massive Probleme für die europäischen Legalwaffenbesitzer – die Besitzer illegaler Waffen werden sich darum schließlich nicht kümmern. Daran änderten auch nichts die Beschwichtigungen von Alain Alexis, dem sein Erscheinen allerdings hoch anzurechnen ist, wonach eigentlich nur „die gefährlichsten Waffen“ verboten werden sollen.
Im zweiten Abschnitt ging es um den emotionalen Teil dieses Vorhabens. Vorgetragen hat unter anderem eine IPSC Schützin aus Schweden, welche erst vor zwei Jahren mit dem Schießsport begonnen hat und inzwischen schwedische Titelmeisterin ist. Sie möchte sich, wenig überraschend, nicht von der EU-Kommission vorschreiben lassen, wie sie ihren Sport ausüben darf.
Stephen Petroni aus Malta, Vorsitzender von FESAC hat erklärt, welche Probleme die Sammler hätten, würde der Vorschlag der EU-Kommission durchgehen. Mikko Pesonen, ebenso Vorstandsmitglied von Firearms United und freiwilliger Ausbildner der finnischen Reserve, hat über die Probleme für Reservisten referiert.
Auch in der Fragerunde nach dem zweiten Abschnitt war das Feedback auf der Seite der Waffenbesitzer, wobei Alain Alexis dem zweiten Abschnitt leider nicht mehr beiwohnen konnte. Besonders interessant war der Kommentar von Jean-Luc Addor, Schweizer Parlamentsabgeordneter: als Schengenmitglied wäre die Schweiz ebenfalls von diesem Vorhaben betroffen. Wie allgemein bekannt ist, ist die Schweiz das Land mit der höchsten Waffendichte in Europa und rangiert auch weltweit in den Top 3. In fast jeder Familie gibt es zumindest ein vollautomatisches Sturmgewehr und auch sonst ist der Schießsport in der Schweiz sehr verbreitet. Würde man nun versuchen den Schweizern ihre Waffen wegzunehmen, wäre ein „Swixit“ aufgrund der demokratischen Möglichkeiten der Schweizer durchaus realistisch.
Auch einige osteuropäische Staaten haben bereits angekündigt, diese Richtlinie, sollte sie wirklich kommen, nicht umzusetzen.
Man sieht also, dass dieses Vorhaben nicht nur die 200 Mio Waffenbesitzer in der EU und den Schengenstaaten betrifft, sondern im Endeffekt sogar zu einem Zusammenbruch des europäischen Friedensprojekts führen kann und damit jeden einzelnen Bürger Europas betrifft.
Durch den Erfolg der Konferenz sieht man aber vor allem auch folgendes: es ist heute wichtiger denn je, die Interessen der Waffenbesitzer nicht nur auf nationaler Ebene, sondern vor allem auf europäischer und auch internationaler Ebene zu vertreten. Firearms United tut genau das und schafft damit die Grundlage für eine Art europäischer NRA.
Maximilian Heurteur, Firearms United