Wen interessieren schon illegale Waffen?
Unsere Behörden interessieren die illegalen Waffen jedenfalls nicht. Sie fokussieren ihre Bemühungen einzig und allein auf die legalen Waffen. Die derzeitigen europäischen Waffengesetze sind mit wenigen Ausnahmen eine Ansammlung penibelster, komplizierter, schwer verständlicher Vorschriften, die sich ausschließlich mit dem privaten legalen Waffenbesitz beschäftigen.
Hier kann sich eine anscheinend unterbeschäftigte Bürokratie so richtig austoben. In Österreich allein gibt es hunderte Beamte, die in den Waffenbehörden tätig sind und nichts anderes machen, als Menschen, die legale Waffen besitzen oder besitzen wollen zu schikanieren, ihnen Berechtigungen gnadenweise zuzuerkennen oder sie ihnen abzulehnen.
Besonders ärgerlich: Die völlig sinnlosen Verwahrungskontrollen kosten jährlich etwa 400.000 Dienststunden hochqualifizierter Beamter, die damit von anderen nutzbringenderen Tätigkeiten abgehalten werden.
Rechtsmittelinstanzen werden beschäftigt, Aktenberge gewälzt, Bescheide geschrieben.
Und das alles betrifft nur die legalen Schußwaffen. Illegale Waffen werden nicht behandelt von unseren Bürokraten, die sind ihnen völlig egal. Nur wenn einmal ein böser „Waffensammler“ auf Grund einer Vernaderung entdeckt wird, da wird das große Kino veranstaltet, die entdeckten Waffen mediengerecht präsentiert und der Weihrauchkessel geschwungen.
Konsequenz: Wer eine illegale Waffe haben will, kauft sie sich einfach. Kein Psychotest, kein Waffenführerschein, kein Antrag an die Behörde, kein langes Warten auf eine positive Erledigung. Gibt’s an jeder Ecke, wenn man weiß, wo die Ecke ist.
Und das Schönste: Es gibt für illegale Waffen keine Verwahrungskontrolle. Die ist aus rechtlichen Gründen nicht möglich, ohne richterlichen Hausdurchsuchungsbefehl geht da nämlich gar nichts. Die Kalaschnikow des Herrn Tschetschenen wird erst dann entdeckt, wenn jemand damit umgebracht worden ist.
Ich glaube, hier läuft alles schief. Aber die Bürokratie funktioniert eben so. Der Weg des geringsten Widerstandes ist die Norm, wer sich am wenigsten wehrt, wird mit Genuß gequält und schikaniert.
Die Politik ist der Diener des Volkes und das Volk ist der Souverän. Das haben unsere Politiker heute total vergessen. Man sollte sie daran erinnern.
Dr. Georg Zakrajsek